Finanzielle Hilfen in Zeiten von Corona – was du jetzt als Student*in beachten solltes

Die aktuelle Krise trifft alle, aber besonders die Studierenden, sehr hart. Diese können Ihren Nebenjobs kaum nachgehen, Einnahmen fallen weg und Sie bangen um Ihre Zukunft. Einige wertvolle Tipps zur Bewältigung der Krise findet ihr hier:

Vorlesungen, Seminare, Treffen im Park – gestrichen. Und nun fällt auch noch der Nebenjob weg?

So ergeht es einer Vielzahl an Studierenden momentan – die Corona-Krise trifft schließlich alle Bereiche der Gesellschaft. Vor einigen Wochen verschoben die Universitäten bereits den Beginn des Sommersemesters und bereiteten Veranstaltungen – wie Vorlesungen, Übungen oder Seminare – so vor, dass sie auf digitalem Wege stattfinden können. Mittlerweile dürfen – unter bestimmten Vorsorgemaßnahmen –wieder Prüfungen durchgeführt, in Laboren gearbeitet oder

Student am Laptop

 Bibliotheken genutzt werden. Freudensprünge bei den Studierenden? Wohl nur bei wenigen. Auf den Großteil der Studentenschaft scheinen diese ersten Lockerungen wie „ein Tropfen auf den heißen Stein“ zu wirken. Sie plagen Existenzängste – ausgelöst aus dem Verlust des eigenen Jobs durch die Corona-Krise.

 Wie soll ich nun meine Miete bezahlen? Wo kann ich kurzfristig einen Nebenjob finden? Hat die Verschiebung des Sommersemester Auswirkungen auf mein BAföG?

Viele Fragen – hier unsere Antworten:

1. Wie soll ich nun meine Miete bezahlen?

Zunächst solltest du dich persönlich bei deinem Vermieter melden und deine Lage schildern. Vielleicht besteht die Möglichkeit, die Miete zu stunden und eine Mahnsperre zu vereinbaren oder einen geringeren Teil der Miete anzuzahlen.

Sollte dies nicht möglich sein, kannst du den sogenannten Notkredit für Studierende im Zuge der Corona-Pandemie beantragen. Diese Überbrückungshilfe im Umfang von schätzungsweise 1 Milliarde Euro wurde seitens der Bundesregierung Studierenden zur Verfügung gestellt, um etwaige finanzielle Notlagen temporär auszugleichen. Dabei handelt es sich speziell um einen zinslosen KfW-Kredit bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Höhe von maximal 650 Euro pro Monat. Dieses Darlehen kann unbürokratisch online unter  https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Studieren-Qualifizieren/KfW-Studienkredit/KfW-Corona-Hilfe-für-Studierende/ beantragt werden.

Notkredit

Für inländische Studierende soll der Notkredit bis Ende März 2021 zinslos bleiben; ausländische Studierende haben ab Juli 2020 Anspruch auf das Darlehen, welches auch für sie bis März 2021 keine Zinsen nach sich zieht. Die Rückzahlung beginnt voraussichtlich nach einer Karenzzeit von 18 bis 23 Monaten (Hinweis: Karenzzeit = Pause zwischen letzter Auszahlung und Beginn der Rückzahlung des Kredites). 

Wer sich in einer außerordentlich akuten finanziellen Lage befindet und auf keine Unterstützung seitens der Eltern bauen kann, dem steht außerdem ein weiterer Zuschuss zu. Dieser Nothilfefond des Deutschen Studentenwerks im Umfang von 100 Millionen Euro wurde vom Bund ins Leben gerufen und ist beim örtlichen Studentenwerk zu beantragen.

2. Wo kann ich kurzfristig einen Nebenjob finden?

Während viele Restaurant- und Barbesitzer ihren Betrieb weitestgehend herunterfahren und zwangsweise Personal entlassen mussten, stehen Landwirte vor einer ganz anderen Herausforderung: Die Reisefreiheit in Europa ist eigeschränkt, wodurch ca. 30.000 Arbeitskräfte fehlen. Möchtest du Landwirten bei der Ernte helfen? Dann registriere dich unter https://www.daslandhilft.de/ - eine Vermittlungsplattform des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft sowie dem Maschinenring.                                                    

             Erntehelfer                                                                                      

 Darüber hinaus wird auch in anderen Branchen jede helfende Hand willkommen geheißen. So suchen Lieferdienste für Essen und Getränke, Supermärkte, Logistik, Reinigungsfirmen und Tankstellen händeringend um Personal. Freie Stellen findest du z.B. auf WIKWAY  – bewirb dich am besten aktiv auf die inserierten Stellenanzeigen oder melde dich zu unserem Jobletter an, um die neuesten Nebenjobangebote direkt in dein Postfach zu bekommen.

3. Hat die Verschiebung des Sommersemester Auswirkungen auf mein BAföG?

Nach Erlass des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sind durch die Verschiebung des Sommersemesters keine Auswirkungen auf den BAföG-Anspruch zu befürchten. Demnach gilt das Selbst- bzw. Online-Studium genau so als Studienaktivität wie das herkömmliche Besuchen von Lehrveranstaltungen. Unter Umständen kann die BAföG-Förderung sogar steigen – informiere dich dazu am besten bei dem Amt für Ausbildungsförderung Deines Studentenwerkes.      

        Vorlesung am Laptop

Wir hoffen, wir konnten auf diese Weise einige Unklarheiten beseitigen und Euch wertvolle Tipps zur teilweisen Bewältigung dieser Krise geben.

 Doch am Wichtigsten ist: Bleibt gesund!

#coronavirus #covid19 #studententipps