Kontakt zu Unternehmensvertretern aufnehmen - Der peinliche Moment des 1. Eindrucks aus Sicht einer Personalerin

Die persönlichen Gespräche auf Jobmessen finde ich super spannend, da sie mir viel über die jüngere Generation erzählen und ich dadurch deren Erwartungen kennenlerne.

Für mich und mein Messeteam bedeutet eine Messeteilnahme langwierige Vorbereitung. Nicht selten buchen wir solche Events schon ein Jahr im Voraus, um uns einen Standplatz zu sichern. Wir sind ja nicht einfach nur anwesend, sondern haben eine Mission: unser Unternehmen, die Einstiegsmöglichkeiten und aktuelle Vakanzen an die richtigen Menschen zu kommunizieren und – und daher nutzen wir am Liebsten Jobmessen – geeignete Bewerber für unser Unternehmen zu begeistern. Susann Götz von der IPlaCon GmbH am MessestandIch kann jedem Studenten nur empfehlen den persönlichen Kontakt auf Jobmessen zu suchen, um gleich von vornherein zu prüfen, ob die Chemie stimmt. Wir kürzen bei Bewerbern, die wir auf Messen kennengelernt haben, auch den Bewerbungsprozess oftmals ab, da wir ja schon wissen, dass dieser Kandidat ganz gut in unser Team passt.

 

Durch Messekontakt Bienchen sammeln

Besonders mag ich die Bewerber, die sich Insiderinfos abholen. Echt schlau, denn Details wie Einarbeitung, Teamgröße oder Praktikumsverlängerung stehen nun mal nirgends geschrieben und bedürfen der individuellen Absprache. Aber erst einmal trauen… Solche Kandidaten haben bei mir immer schon ein Bienchen.

„Die Bewerber können uns gar nicht kennen.“

Wir sind ein recht kleines Consultingunternehmen im B2B, sodass uns die Bewerber gar nicht kennen können. Jobmessen wie die ZWIK sind daher für beide Seiten – also die Arbeitgeber und die Bewerber – eine tolle Möglichkeit bislang unbekannte Hidden Champions kennen zu lernen. Wir als IPlaCon lernten so die meisten unserer heutigen Mitarbeiter kennen.

 

Kontakte sind Gold wert

Wir notieren uns jedes Gespräch und interessante Kandidaten erhalten natürlich eine Visitenkarte. Wir nehmen gern auch Bewerbungen entgegen, aber da wir mittlerweile voll digital verwaltet sind, bevorzugen wir die online Bewerbung. Gesprächspartner, die attraktiv aber momentan vielleicht nicht in Frage kommen, bitten wir in unseren Talentpool aufnehmen zu dürfen. Sollte sich mal ein passendes Angebot ergeben, werden wir aktiv und kommen auf den Kandidaten zu. Das erleichtert vieles für beide Seiten. So einen Kontaktgenerator wie eine Jobmesse hat man eben nicht alle Tage und wer weiß wozu es dient.

persönliche Gespräche am Messestand

"Hier trifft man unverhofft den ein oder anderen Geschäftsführer bzw. Geschäftsführerin."

Es gab schon genug positive Beispiele, wodurch ein Gespräch noch nach Jahren zu einer Zusammenarbeit führte. Daher empfehle ich auch jedem Studenten schon frühzeitig im Studium Jobmessen zu besuchen, da die e

inmal generierten Kontakte Gold wert sind und bei Bedarf aus der Schublade gezogen werden können. Wir sind stets dankbar, wenn Bewerber diese Möglichkeit auch nutzen.

Was glaube ich viele unterschätzen, die noch nie auf einer Jobmesse waren: hier trifft man unverhofft den ein oder anderen Geschäftsführer bzw. Geschäftsführerin. Solch eine Chance hat man nur selten, aber öfters dafür zur ZWIK. Auch bei uns ist der Geschäftsführer oftmals am Stand, um Gespräche mit potentielle neuen Mitarbeitern zu führen.

Und tatsächlich hat man nach dem Studium wenig Gelegenheit Unternehmenskontakte für die Jobsuche zu erhalten. Also die einmal erhaltenen Kontakte und Eindrücke kann man auch später wieder verwenden.

 

Unverbindliche Gespräche werden zur Zukunftsperspektive

Auch nach so vielen Jahren fasziniert es mich noch immer, dass es nach wie vor Messebesucher gibt, die erst nach dem 3. Mal vorbeilaufen den Mut fassen und einen Schritt näherkommen. Was denken die bloß? Dass wir beißen?

Egal ob vorbereitet oder nicht – wenn ich merke, dass mein Gegenüber der Gesprächseinstieg nicht so recht gelingen mag, dann stelle ich eben die Fragen. Wir wollen uns ja schließlich kennen lernen. Und wenn man als Gesprächspartner einmal nicht weiterweiß? Dann ist der Berater in mir gefragt. Mir ist es stets wichtig, dass der Interessent meinen Messestand mit einem guten Gefühl verlässt. Selbst wenn wir im Gespräch feststellten, dass es irgendwie nicht passt. Manchmal passt es vielleicht mit dem Bekannten oder einer Freundin besser. Unserer Erfahrung nach empfiehlt man sich letztlich nur weiter, wenn man voneinander positiv beeindruck ist. Und das ist unser Ziel. Kennen lernen und beeindrucken. Das erwarten wir jedoch auch von dem Bewerber. Arrogante oder gespielte Gespräche hinterlassen keinen guten Eindruck – genauso wie Stiftesammler.

Aber ich als Personalerin merke, wenn sich jemand vorbereitet hat. Zur ZWIK gibt es auch einen Messeknigge, durch den die Bewerber wichtige Unterlagen mitbringen und wissen, wie ein Kontaktgespräch nachzubereiten ist. Das nehme ich sehr wohlwollend zur Kenntnis. Ich denke durch diese Vorbereitung nimmt es auch etwas die Angst vor dem 1. Kontaktgespräch. Außerdem sind wir doch alle nur Menschen...

Ich führte auch schon Grundsatzgespräche mit Studierenden. Insbesondere Erstsemester, die gerade ein Studium begonnen haben und ihre Perspektiven noch nicht einschätzen können, gebe ich oder meine Kollegen in einem unverbindlichen Gespräch Erfahrungsberichte wieder. Hier hatten schon so manche ihre "Aha-Momente". Nicht immer suchen Messebesucher direkt eine Praktikums- oder Einstiegsstelle, sondern wollen einfach mal eine Meinung aus der Praxis haben. Es ist sehr abwechslungreich und lohnt sich für uns als Arbeitgeber mit jeder Teilnahme.

Und für die Besucher definitiv auch - es ist niemals Zeitverschwendung und immer besser, als anonym vor dem PC Unternehmenskontakte zu recherchieren.

Wir freuen uns auf die kommenden Möglichkeiten unsere zukünftigen Kollegen persönlich kennen zu lernen und laden Sie recht herzlich ein uns und unzählige andere interessierte Unternehmen zur ZWIK, WIK-Leipzig oder dem Kolloquium kennen zu lernen.